Amtsgericht Oldenburg in Holstein

Amtsgericht Oldenburg in Holstein: Neubautrakt mit Haupteingang

Das Amtsgericht Oldenburg in Holstein ist ein Gericht der ordentlichen Gerichtsbarkeit und eines von sieben Amtsgerichten (AG) im Bezirk des Landgerichts Lübeck.

Gerichtssitz und -bezirk

Gerichtsbezirke der dem LG Lübeck nachgeordneten Amtsgerichte
  • AG Oldenburg in Holstein
  • AG Eutin
  • AG Lübeck
  • AG Ahrensburg
  • AG Ratzeburg
  • AG Reinbek
  • AG Schwarzenbek
  • Das Gericht hat seinen Sitz in der Stadt Oldenburg in Holstein.[1]

    Der Gerichtsbezirk umfasst das Gebiet der folgenden Städte und Gemeinden.[2]

    • Altenkrempe,
    • Beschendorf,
    • Dahme,
    • Damlos,
    • Fehmarn,
    • Göhl,
    • Gremersdorf,
    • Grömitz,
    • Großenbrode,
    • Grube,
    • Harmsdorf,
    • Heiligenhafen,
    • Heringsdorf,
    • Kabelhorst,
    • Kellenhusen (Ostsee),
    • Lensahn,

    Außerdem wird der zurzeit in Bau befindliche Fehmarnbelttunnel bis zur Grenze zwischen den ausschließlichen Wirtschaftszonen Deutschlands und Dänemarks ab dem Zeitpunkt der Inbetriebnahme zum Gerichtsbezirk gehören.[3]

    Gerichtsgebäude

    Das Gerichtsgebäude in der Göhler Straße 90 gehört zu einem denkmalgeschützten[4] Gebäudekomplex, der bis in die 1970er-Jahre als Kreistag des ehemaligen Kreises Oldenburg in Holstein diente.

    Übergeordnete Gerichte

    Dem Amtsgericht Oldenburg in Holstein ist das Landgericht Lübeck übergeordnet.[5] Zuständiges Oberlandesgericht ist das Schleswig-Holsteinische Oberlandesgericht.

    Geschichte

    Mit der Annexion Schleswig-Holsteins wurden 1867 in der nunmehr preußischen Provinz fünf Kreisgerichte und das übergeordnete Appellationsgericht Kiel eingerichtet.[6] Als Eingangsgerichte wurden Amtsgerichte geschaffen, darunter das Amtsgericht Oldenburg in Holstein als eines von 16 Amtsgerichten des Kreisgerichts Kiel. Den Gerichtssprengel bildete die Stadt Oldenburg, die Güter Ehlerstorf, Farve, Meichenstrorff, Putlos, Schwelbek, Testorf, Weißenhaus, Güldenstein, Petersdorf, die Fideikommissgüter Kuhof, Lübberstorf, Kremstorf und Sebent und das Dorf Klein-Wessek.[7]

    Mit dem Inkrafttreten des deutschen Gerichtsverfassungsgesetzes am 1. Oktober 1879 wurden reichsweit einheitlich Amts-, Land- und Oberlandesgerichte geschaffen. Das Amtsgericht Oldenburg in Holstein blieb bestehen und war nun dem Landgericht Kiel nachgeordnet.

    Sein Gerichtsbezirk umfasste daraufhin den Kreis Oldenburg in Holstein bis auf die Teile, die den Amtsgerichten Burg auf Fehmarn, Heiligenhafen und Neustadt in Holstein zugeordnet waren.[8] Am Gericht bestand 1880 eine Richterstelle. Das Amtsgericht war damit ein kleines Amtsgericht im Landgerichtsbezirk.[9]

    Mit dem Groß-Hamburg-Gesetz von 1937 wurde das Landgericht Lübeck für das Amtsgericht Oldenburg in Holstein zuständig.[10]

    In Folge der Weltwirtschaftskrise wurden 60 Amtsgerichte als Folge von Sparverordnungen aufgehoben. Mit der Verordnung über die Aufhebung von Amtsgerichten vom 30. Juli 1932 wurde das Amtsgericht Heiligenhafen zum 30. September 1932 aufgehoben[11] und sein Sprengel dem Amtsgericht Oldenburg in Holstein zugeordnet[12].

    1975 wurde das Amtsgericht Neustadt in Holstein und 1978 das Amtsgericht Burg auf Fehmarn aufgehoben[13] und das Amtsgericht Oldenburg in Holstein übernahm seine Aufgaben.

    Richter

    Siehe auch

    • Internetpräsenz des Amtsgerichts Oldenburg in Holstein. Abgerufen am 23. September 2022. 
    • Übersicht der Rechtsprechung des Amtsgerichts Oldenburg in Holstein. Abgerufen am 7. August 2018. 

    Einzelnachweise

    1. § 2 des Landesjustizgesetzes (LJG) vom 17. April 2018, GVOBl. 2018, 231, ber. 441.
    2. IV. Nr. 4 der Anlage 1 zu § 30 Abs. 1 LJG.
    3. § 30 Abs. 3 LJG.
    4. Denkmalliste Ostholstein (Memento vom 7. August 2018 im Internet Archive) (PDF; 748 kB), unter der Identitätsnummer 3498. Abgerufen am 7. April 2024.
    5. § 31 Abs. 2, S. 2 Nr. 4 lit. d LJG.
    6. Verordnung vom 26. Juni 1867, Preußische Gesetzsammlung 1867, S. 1073 ff.
    7. Verfügung vom 6. August 1867, betreffend die Einrichtung der nach der Allerhöchsten Verordnung vom 26. Juni d. J. in den Herzogthümern Schleswig und Holstein zu bildenden neuen Gerichte (JMBl. S. 213http://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10509837~SZ%3D229~doppelseitig%3D~LT%3DJMBl.%20S.%20213~PUR%3D)
    8. Verordnung, betreffend die Bildung der Amtsgerichtsbezirke vom 5. Juli 1879, GS Nr. 30., S. 503, Digitalisat
    9. Carl Pfafferoth: Jahrbuch der deutschen Gerichtsverfassung, 1888, S. 441 online
    10. Gesetz über die Gerichtsgliederung in Groß-Hamburg und anderen Gebietsteilen vom 16. März 1937, RGBl. I S. 312.
    11. Verordnung über die Aufhebung von Amtsgerichten vom 30. Juli 1932, GS 1932, S. 253, Digitalisat
    12. Verordnung über die Aufteilung der Bezirke der aufgehobenen Amtsgerichte vom 13. September 1932, GS 1932, S. 301 f., Digitalisat
    13. § 39 des Zweiten Gesetzes einer Neuordnung von Gemeinde- und Kreisgrenzen sowie Gerichtsbezirken vom 23. Dezember 1969, Gesetz- und Verordnungsblatt für Schleswig-Holstein S. 99, in der Fassung des Art. 3 § 1 des Haushaltsgesetzes 1973 vom 25. Mai 1973, Gesetz- und Verordnungsblatt für Schleswig-Holstein S. 205.

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    54.291834110.9059013Koordinaten: 54° 17′ 30,6″ N, 10° 54′ 21,2″ O