Bertha Froriep

Bertha Froriep (* 16. Mai 1833 in Berlin; † 12. Dezember 1920 in Weimar) war eine deutsche Malerin. Sie gilt als bedeutende Porträt- und Genremalerin ihrer Zeit.

Leben

Froriep war eine Tochter des Anatomen Robert Froriep (1804–1861) und Urenkelin des Verlegers Friedrich Justin Bertuch. Sie arbeitete als selbständige Künstlerin, wobei sie sowohl mit Zeichenstiften oder Feder als auch mit Aquarell- und Ölfarben malte. Ihre etwas ältere Schwester Alma (1832–1910), Ehefrau von August Emil Rückert, einem Sohn des Dichters Friedrich Rückert, war ebenfalls Malerin. Bertha lebte zusammen mit ihrer jüngeren Schwester Clara (1845–1921) im Weimarer „Bertuchhaus“, das die Frorieps von Bertuch übernommen hatten.

Bereits in ihrer Kindheit erhielt sie in Berlin Zeichenunterricht bei Adolf Menzel und Eduard Magnus. 1846 kam sie nach Weimar; dort lernte sie bei Friedrich Martersteig und Ferdinand Pauwels. Später war sie regelmäßig bei Ausstellungen in Berlin und Dresden oder im Thüringer Ausstellungsverein bildender Künstler in Jena vertreten und beteiligte sich auch an großen Kunstausstellungen in der Schweiz. Im Donndorf-Museum in Weimar gab es nach ihrem Tod eine Gedächtnisausstellung. Sie war zudem als Verwalterin des umfangreichen Familienbesitzes tätig.

Bertha Froriep: Porträt Friedrich Rückert (1864)

In den 1860er Jahren porträtierte sie den gealterten Dichter Friedrich Rückert; auf Grundlage dieser Arbeiten schuf sie 20 Jahre später mindestens zwei weitere als Ganzfigurenporträts angelegte Bilder (die 1884 entstandene Fassung wurde 1945 in Coburg zerstört).

Sie fertigte Professorenporträts für die Aula der Universität Tübingen. Zu Studien hielt sie sich 1881/1882 in Holland und 1893 in Italien auf.

Literatur

  • Froriep, Bertha. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 12: Fiori–Fyt. E. A. Seemann, Leipzig 1916, S. 529 (Textarchiv – Internet Archive). 
  • Erich Schneider: … wie eine Schleiereule. In: Jahrbuch der Rückert-Gesellschaft. Band 14 (2002, 2003 erschienen), S. 7 ff.
  • Gabriele Oswald: Bertha Froriep (1833–1920). Künstlerin aus Weimars „Silbernem Zeitalter“ und Hüterin des Bertuchhauses. Katalog zur Ausstellung anlässlich der zehnjährigen Wiedereröffnung des Stadtmuseums Weimar im Bertuchhaus, 23. September 2016 – 8. Januar 2017. o. O., o. J. [Weimar 2016], ISBN 978-3-910053-60-1.
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Normdaten (Person): GND: 116840315 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: nb2017013903 | VIAF: 69692765 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Froriep, Bertha
ALTERNATIVNAMEN Froriep-Desportes, Berta
KURZBESCHREIBUNG deutsche Malerin
GEBURTSDATUM 16. Mai 1833
GEBURTSORT Berlin
STERBEDATUM 12. Dezember 1920
STERBEORT Weimar