Charlotte Schmitt

Charlotte Schmitt (geboren 5. September 1909 in Münster; gestorben 1989 in Berlin) war eine Richterin am Bundesverwaltungsgericht.[1][2]

Leben

Schmitt stammte aus einer Juristenfamilie. Nach einigen Semestern Biologie- und Philosophiestudium begann sie ebenfalls ein Studium der Rechtswissenschaften. 1936 absolvierte sie das Referendarexamen, 1940 das Assessorexamen. Sie arbeitete dann in einer Berufsgenossenschaft und nach 1945 in einer Kanzlei in Berlin-Weißensee.

Dann siedelte sie nach Westdeutschland über. Sie wurde in der Verwaltungsgerichtsbarkeit in Düsseldorf tätig und war dort ab 1952 als Landgerichtsrätin angestellt. Ab dem 23. April 1953 war sie Richterin am Bundesverwaltungsgericht in Berlin, eine Stelle, die sie bis zum 30. September 1977 innehatte. Ab dem 2. Mai 1958 war sie Senatspräsidentin am 2. Revisionssenat des Bundesverwaltungsgerichts.[3] Bis ins Jahr 1967 war sie die erste und einzige Richterin des Bundesverwaltungsgerichts; in dieser Rolle bemühte sie sich bewusst, eine weibliche Perspektive zu den ihr vorgelegten Fällen einzunehmen.

Charlotte Schmitt wurde 1978 mit dem Großen Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Sie war mit dem Richter Rudolf Schmitt verheiratet, mit dem sie zwei Kinder hatte.[4]

Veröffentlichung

  • Ich wollte nicht der fünfte Mann in meinem Senat sein! In: Margarete Fabricius-Brand, Sabine Berghahn, Kristine Sudhölter (Hrsg.): Juristinnen. 2. Auflage. Elefantenpress, Berlin 1986, ISBN 978-3-88520-088-8, S. 122–130 (Erstausgabe: 1982).  Inhaltsverzeichnis

Literatur

  • Charlotte Schmitt im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
  • Ursula Köhler-Lutterbeck, Monika Siedentopf: Lexikon der 1000 Frauen. Dietz, Bonn 2000, ISBN 978-3-8012-0276-7, S. 319 f. 
  • Marion Röwekamp: Juristinnen. Lexikon zu Leben und Werk. Hrsg.: Deutscher Juristinnenbund. Nomos, Baden-Baden 2005, ISBN 978-3-8329-1597-1. 
  • Richter und Senate des Bundesverwaltungsgerichts. In: Eberhard Schmidt-Aßmann (Hrsg.): Festgabe 50 Jahre Bundesverwaltungsgericht. Heymanns, Köln / Berlin / Bonn / München 2003, ISBN 978-3-452-24052-1, S. 1143–1194. Inhaltsverzeichnis
  • Susanne Giesler: Buchbesprechung. Marion Röwekamp: Juristinnen. Lexikon zu Leben und Werk. In: Streit – feministische Rechtszeitschrift. Band 1, 2010, ISSN 0175-4467, S. 43–45. 

Einzelnachweise

  1. Deutscher Richterbund (Hrsg.): Handbuch der Justiz 1954. S. 161. 
  2. Marike Hansen: Erna Scheffler (1893–1983). Mohr Siebeck, 2020, ISBN 3-16-157602-0, S. 80 (siehe Fußnote Nr. 48 in der Google-Buchsuche).
  3. Deutscher Richterbund (Hrsg.): Handbuch der Justiz. 1974, S. 3. 
  4. Schmitt, Charlotte; deutsche Juristin. Munzinger Online, abgerufen am 27. März 2022. 
Normdaten (Person): GND: 1198187832 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 3688157282927703640008 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Schmitt, Charlotte
KURZBESCHREIBUNG deutsche Juristin, Richterin am Bundesverwaltungsgericht
GEBURTSDATUM 5. September 1909
GEBURTSORT Münster
STERBEDATUM 1989
STERBEORT Berlin