Elsbeth Stagel

Elsbeth Stagel in der Nürnberger Abschrift des Schwesternbuches des Klosters Töss.

Elsbeth Stagel, auch Elisabeth Stagel bzw. Elsbeth Staglin (* um 1300 in Zürich; † um 1360 in Töss bei Winterthur) war eine Schweizer Nonne und später Priorin des Dominikanerinnenklosters Töss.

Sie war Tochter eines Zürcher Ratsherrn. Mit Fragen zu Meister Eckhart wandte sie sich an Heinrich Seuse und lernte diesen um 1336 persönlich kennen. Zwischen Seuse und ihr entwickelte sich eine tiefe geistige Freundschaft, und die beiden standen in einem regen Briefwechsel. Als „geistliche Tochter“ Seuses ist sie von großer Bedeutung in dessen Werken; wie weit sie auch an deren literarischer Abfassung mitgewirkt hat, ist bis heute eine vieldiskutierte Frage.

Elsbeth Stagel war Mitverfasserin des um 1340 entstandenen Tösser Schwesternbuches mit den Viten von 39 Schwestern, die eine weitreichende Darstellung der Tösser Frauenmystik bieten. Unter den Viten befindet sich auch jene von Elisabeth von Ungarn, welcher der fünfjährigen Ehe zwischen König Andreas III. von Ungarn und der Fenena von Kujawin entstammte, die mit Stagel zusammen im Kloster gelebt hat. Stagels Berichten ist es zu verdanken, dass heute relativ viel über das Leben der Königstochter im Kloster Töss bekannt ist.

  • Vorrede im Original
    Vorrede im Original
  • Vorrede
    Vorrede
  • Schlussbetrachtung
    Schlussbetrachtung
  • Namen der erwähnten Mitschwestern
    Namen der erwähnten Mitschwestern

Literatur

Edition: Ferdinand Vetter (Hrsg.): Das Leben der Schwestern zu Töss beschrieben von Elsbet Stagel samt der Vorrede von Johannes Meier und dem Leben der Prinzessin Elisabeth von Ungarn. Berlin 1906 (=DTM 6)

  • Elsbeth Stagel: Das Leben der Schwestern zu Töß. Rotapfel-Verlag, Erlenbach-Zürich, 1923
  • Robert H. Oehninger: Wir hatten eine selige Schwester... 33 Lebensberichte über Dominikanerinnen aus dem Kloster Töss bei Winterthur. Werd Verlag, Zürich 2003
  • Thomas Gandlau: STAGEL, Elisabeth. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 10, Bautz, Herzberg 1995, ISBN 3-88309-062-X, Sp. 1125–1127 (Artikel/Artikelanfang im Internet-Archive).
  • Alois M. Haas: Stagel, Elsbeth. In: VL², Bd. 9 (1995), Sp. 219–225
  • Martina Wehrli-Johns: Stagel, Elsbeth. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  • Klaus Grubmüller: Die Viten der Schwestern von Töß und Elsbeth Stagel. Überlieferung und literarische Einheit. ZfdA 98 (1969) S. 171–204
  • Silvia Bara Bancel: Stagel, Elsbeth. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 25, Duncker & Humblot, Berlin 2013, ISBN 978-3-428-11206-7, S. 29 (Digitalisat).
Commons: Elsbeth Stagel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Tösser Schwesternbuch
  • Wikisource: Tösser Schwesternbuch
  • Literatur von und über Elsbeth Stagel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Artikel im «Tössemer»
Normdaten (Person): GND: 119221780 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: nr92032516 | VIAF: 100216032 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Elsbeth Stagel
ALTERNATIVNAMEN Elisabeth Stagel; Elsbeth Staglin
KURZBESCHREIBUNG Schweizer Nonne und später Priorin des Dominikanerinnenklosters Töss
GEBURTSDATUM um 1300
GEBURTSORT Zürich
STERBEDATUM um 1360
STERBEORT Töss bei Winterthur