Inertfestigkeit

Als Inertfestigkeit σ I C {\displaystyle \sigma _{IC}} (inert = lat. träge, unbeteiligt) wird in der Bruchmechanik die Bruchfestigkeit eines Werkstoffs unter inerten Bedingungen und bei vernachlässigtem unterkritischem Risswachstum bezeichnet.[1]

Sie stellt eine Obergrenze der Bruchfestigkeit σ B {\displaystyle \sigma _{B}} in Abhängigkeit von der Belastungsgeschwindigkeit dar, bei der unterkritisches Risswachstum ausgeschlossen werden kann, da der Bruchvorgang schneller erfolgt als das Risswachstum.

Dagegen kommt es bei niedrigen Belastungsgeschwindigkeiten („die Spannung σ {\displaystyle \sigma } wird langsam auf den Werkstoff ausgeübt und/oder erhöht“) aufgrund von Inhomogenitäten und Baufehlern im Werkstoff zur Bildung besagter Risse, deren Wachstum die Festigkeit auf Werte unter σ I C {\displaystyle \sigma _{IC}} begrenzt.

Um die Abhängigkeit der Bruchwahrscheinlichkeit von der Lebensdauer zu erfassen, wird die Inertfestigkeit in Form ihrer Weibull-Verteilung herangezogen.[2]

Einzelnachweise

  1. Joachim Rösler, Harald Harders, Martin Bäker: Mechanisches Verhalten Der Werkstoffe. Springer DE, 2012, ISBN 978-3-8348-1818-8, S. 235 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). 
  2. Horst-Dieter Tietz: Technische Keramik: Aufbau, Eigenschaften, Herstellung, Bearbeitung, Prüfung. Springer DE, 1997, ISBN 3-642-57902-7, S. 50 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).