Josef von Schmitt (Jurist, 1838)

Josef von Schmitt, nach 1896

Josef Schmitt, ab 1896 Ritter von Schmitt (* 4. März 1838 in Hofheim in Unterfranken; † 16. April 1907 in Bamberg) war bayerischer Landgerichtspräsident und Ehrenbürger der Stadt Bamberg.

Leben

Nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Würzburg, wo er Mitglied des Corps Bavaria wurde,[1] und seiner Promotion zum Dr. jur. war Schmitt als Staatsanwalt und Richter in Bamberg tätig. Er wurde bayerischer Geheimer Justizrat und Geheimer Hofrat.[2]

Ab 1870 hatte er die königliche Advokatur Bamberg inne. Der heutige freie Beruf des Rechtsanwalts war damals eine staatlich vergebene Dienststelle. Von 1884 bis 1905 war er Landgerichtspräsident in Bamberg. In dieser Eigenschaft wurde er 1889 zum Ehrenbürger von Bamberg ernannt und die dortige „Dr.-von-Schmitt-Straße“ trägt heute seinen Namen. 1896 zeichnete Prinzregent Luitpold ihn mit dem Ritterkreuz des Verdienstordens der Bayerischen Krone aus. Mit der Verleihung war die Erhebung in den persönlichen Adelsstand verbunden und er durfte sich nach der Eintragung in die Adelsmatrikel „Ritter von Schmitt“ nennen.[3]

Daneben war er ein erfolgreicher Wirtschaftsanwalt. In der Gründerzeit war er an zahlreichen Unternehmensgründungen beteiligt. Geschäftliche Verbindungen bestanden mit dem Dresdner Bankhaus Gebr. Arnhold. Von 1898 bis zu seinem Tod war er Aufsichtsratsvorsitzender des Schweinfurter Kugelproduzenten „Fries & Höpflinger“ und trug entscheidend zum Aufschwung des Unternehmens bei.[4]

Eine Reihe von ehrenamtlichen Funktionen wurden von ihm wahrgenommen. So war er Vorsitzender des Gemeinde-Bevollmächtigten-Collegiums[5] und Präses des Landrats in Bamberg.

Literatur

  • Heinz F. Frankel unter Mitarbeit von Hans W. Mayer, Neue und alte Straßennamen in Bamberg – Straßennamen-Erklärungen, 3. wesentlich erweiterte Auflage, Bamberg 1999.
  • Werner Schubert: Schmitt, Gottfried von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 23, Duncker & Humblot, Berlin 2007, ISBN 978-3-428-11204-3, S. 234 (Digitalisat). (Nebeneintrag)
  • Lothar Dorn: Zwei bedeutende Brüder aus Hofheim. Die Brüder Gottfried und Joseph Ritter von Schmitt. In: Chronik der Stadt Hofheim und ihrer Stadtteile. Arbeitskreis Hofheimer Stadtgeschichte. (Hrsg.). Hofheim 1993, S. 93–98.

Einzelnachweise

  1. KCL 1930, 137/245
  2. Anton Bettelheim (Hrsg.): Biographisches Jahrbuch und deutscher Nekrolog von 1907–1908. Verlag G. Reimer, 1909 (Auszug)
  3. Bayerisches Statistisches Bureaus (Hrsg.): Hof- und Staatshandbuch des Königreichs Bayern 1906. München 1906. S. 21.
  4. Engelbert Fries: Geschichte der Kugelindustrie. Typoskript, Schweinfurt 1929, S. 27.
  5. Historischer Verein Bamberg. Kommissionsverlag Buchner, 1914, S. 174 (Auszug)
Bezirkstagspräsidenten von Oberfranken (1828 bis 1919 Präsident des Landraths; 1919 bis 1945 Kreistagspräsident)

Franz Ludwig von Hornthal | Karl von Dobeneck | August Voit von Salzburg | Karl von Dobeneck | Christian von Landgraf | Carl von Redwitz | Ernst von Waldenfels | Carl Vetterlein | Ernst von Waldenfels | Karl von Dobeneck | Oskar von Seefried | Moritz Steinhäuser | Julius von Rotenhan | Theodor von Muncker | Josef von Schmitt | Alexander von Feilitzsch | Adolf Wächter | Nikolaus Schmidt | Wilhelm Liebel

Hans Rollwagen | Anton Hergenröder | Edgar Sitzmann | Günther Denzler | Henry Schramm

Normdaten (Person): GND: 124819087 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 28014530 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Schmitt, Josef von
ALTERNATIVNAMEN Schmitt, Josef
KURZBESCHREIBUNG deutscher Landgerichtspräsident, Ehrenbürger der Stadt Bamberg
GEBURTSDATUM 4. März 1838
GEBURTSORT Hofheim in Unterfranken
STERBEDATUM 16. April 1907
STERBEORT Bamberg