Oestreminis
In der lateinischen Dichtung war Oestreminis ("Extremer / Äußerster Westen") – vergleichbar Finis terrae – der Name für das Gebiet des heutigen Portugals. Seine Bewohner wurden davon abgeleitet Oestrimni genannt.
Erwähnung findet Oestreminis in Ora Maritima ("Meeresküsten"), einem Gedicht, das von einem wesentlich früher erschienenen Periplus griechischer Seeleute inspiriert und beeinflusst war. Rufus Avienus Festus, römischer Dichter geografischer Sujets des 4. Jahrhunderts schreibt dort, dass Oestriminis von den Oestrimni besiedelt wurde, einem Volk, das dort sehr lange Zeit lebte und aus diesem, seinem ursprünglichen Siedlungsgebiet nach einer Invasion von serpens geflüchtet wäre. Serpens, Schlange, steht dabei für ein sagenhaftes Tier und kann auch Drachen meinen.
Die Bewohner des semimythologischen „Schlangenlandes“ (siehe unten) kannte man im alten Griechenland dem Namen nach, für die Legende gibt es aber keinerlei historische oder archäologische Belege. Der poetische Name Oestrimni wurde zeitweise für alle altsteinzeitlichen Bewohner des am Atlantik gelegenen Teils der Iberischen Halbinsel verwendet.
Die Vertreibung der Oestrimni in Ora Maritima:
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Siehe auch
- Lusitania
- Cabo de São Vicente
Weblinks
- Ora Maritima (in Latein)
- Schlangenkult im Altertum (spanisch)
- Karte vorrömische Siedlungsgebiete auf der Iberischen Halbinsel (ca. 200 v. Chr.)