Schnellfahrstrecke Lanzhou–Xinjiang

Schnellfahrstrecke Lanzhou–Xinjiang
兰新铁路第二双线
Fernzug (CRH5) im Bahnhof Menyuan
Fernzug (CRH5) im Bahnhof Menyuan
Strecke der Schnellfahrstrecke Lanzhou–Xinjiang
Karte der Lanxin-Schnellfahrstrecke
Streckenlänge:1777 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Zweigleisigkeit:ja
Legende
Bahnstrecke Lanzhou–Lianyungang
0 Lanzhou
Bahnstrecke Lanzhou–Agan
Bahnstrecke Lanzhou–Xuzhou
Lanzhou West
Bahnstrecke Lanzhou–Xinjiang
Viadukt 5km
Tunnel 26km
Liujiaxia-Bahn, Hekou Süd–Yongjing
Gelber Fluss
Tunnel 11km
Chenjiawan West
Zhongbao
Tunnel
Minhe Süd
Tunnel
163 Haidong
Bahnstrecke Lanzhou–Qinghai
Haidong West
Bahnstrecke Lanzhou–Qinghai
188 Xining
Lhasa-Bahn nach Lhasa
Tunnel 7km
Güterbahnstrecke Datong
Datong West
Tunnel 36km
286 Menyuan
Haomen
Tunnel 35km
Junmashang
Minle
485 Zhangye West
520 Linze Süd
Bahnstrecke Lanzhou–Xinjiang
Gaotai Süd
Qingshui Nord
Bahnstrecke Qingshui–Dongfeng
Bahnstrecke Jiuquan–Ejin
Jiuquan Süd
697 Jiayuguan Süd
Bahnstrecke Jiayuguan–Jingtieshan
Bahnstrecke Lanzhou–Xinjiang
Qingquan Süd
von Militärkaserne Yumen
823 Yumen Haupt- und Schnellfahrstrecke
Lioguo Süd
Dunhuangbahn
Shibandun Süd
986 Liuyuan Süd
Daquan Süd
Hongliuhe Süd
Bahnstrecke Lanzhou–Xinjiang
Bahnstrecke Lanzhou–Xinjiang
Sitian Süd
von Shankou nach Yamansu
Yandun Ost
Bahnstrecke Lanzhou–Xinjiang
Bahnstrecke Ejin–Kumul
Bahnstrecke Lanzhou–Xinjiang, Honguang
1247 Kumul Haupt- und Schnellfahrstrecke
Bahnstrecke Lanzhou–Xinjiang, Kumul Süd
Liushuquan Süd
Liaodun Nord
Hongceng Süd
Xiacaohu West
Piqan Nord
1619 Turpan Nord
Daheyan
Xinjiang-Südbahn nach Kaxgar
Tunnel 10km
Bahnstrecke Lanzhou–Xinjiang
Yanhu West
Bahnstrecke Lanzhou–Xinjiang
1777 Ürümqi Süd
Xinjiang-Nordbahn nach Dostyk

Die Schnellfahrstrecke Lanzhou–Xinjiang (chinesisch 兰新铁路第二双线), kurz Lanxin-Schnellfahrstrecke, ist eine 1777 km lange Eisenbahnstrecke im Nordwesten der Volksrepublik China. Sie verbindet den Bahnhof Ürümqi Süd im Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang und den Bahnhof Lanzhou in der Provinz Gansu.

Die Schnellfahrstrecke wurde als Ergänzung zur älteren Lanxin-Bahn (兰新铁路), die dieselben Endpunkte hat, erbaut. Von Linze nach Ürümqi laufen die beiden Bahnstrecken im Wesentlichen nebeneinander. Im östlichen Abschnitt zwischen Lanzhou und Linze unterscheidet sich die Streckenführung der Schnellfahrstrecke erheblich von der der Lanxin-Bahn. Beide Strecken kreuzen sich mehrfach.

In Ürümqi Südbahnhof schließt sich die Xinjiang-Nordbahn in Richtung Dostyk (Kasachstan) an. In Lanzhou setzt sich die Strecke als Bahnstrecke Lanzhou–Lianyungang in Richtung Jiangsu fort. Außerdem besteht in Lanzhou Anschluss in Richtung Ningxia, Qinghai und Xuzhou.

Streckenverlauf und Baugeschichte

Die Lanxin-Schnellfahrstrecke verläuft von Lanzhou über Lanzhou West und dann weiter westlich parallel zur Bahnstrecke Lanzhou–Qinghai nach Xining. Dort besteht Anschluss an die Lhasa-Bahn. Dort biegt sie nach Norden ab und führt über Minle nach Linze. Von dort aus läuft sie die Lanxin-Bahn mehrfach kreuzend in Richtung Ürümqi. Die Lanxin-Schnellfahrstrecke verläuft durch drei chinesische Provinzen: 795 km durch Gansu, 268 km durch Qinghai und 713 km durch Xinjiang – im Gegensatz zur alten Lanxin-Bahn, die nur durch Gansu und Xinjiang führt. Ihren höchsten Punkt erreicht die Schnellfahrstrecke mit 3.607 m im Eisenbahntunnel durch den Qilianshan, was sie zur höchstgelegenen Hochgeschwindigkeits-Bahnstrecke der Welt macht.[1]

Die Strecke ist durchgehend zweigleisig und die Spurweite beträgt 1435 mm (Normalspur). Die Streckenlänge beträgt 1776 Kilometer. Sie kann mit bis zu 250 km/h befahren werden. Die Strecke wird von der chinesischen Eisenbahngesellschaft China Railway betrieben. Mit den Bau der Schnellfahrstrecke wurde im März 2010 begonnen und sie wurde im Jahr 2016 eröffnet. Beim Streckenbau waren erhebliche technische Schwierigkeiten zu überwinden. Zum einen gab es insgesamt fünf Abschnitte über eine Gesamtlänge von 580 Kilometern, in denen sehr starke Winde auftraten.[2] Im Kreis Piqan (chin. Shanshan) wurden über einen Streckenabschnitt von 67 Kilometern Windschutzwände installiert.[3]

Die Baukosten betrugen nach den ursprünglichen Planungen etwa 143,5 Milliarden Yuan (21 Milliarden US-Dollar), nach anderen Angaben bis zu 23 Milliarden US-Dollar. Nach den ursprünglichen Planungen sollte die Lanxin-Schnellfahrstrecke für Passagiere reserviert sein, während die alte Lanxin-Bahn für Gütertransporte vorgesehen war. Die Reisezeit sollte sich durch die Nutzung der Schnellfahrstrecke von bislang 40 Stunden auf etwa 12 Stunden verkürzen.[4]

Die offizielle Eröffnung der Strecke erfolgte am 26. Dezember 2014.[3]

Betriebsstörungen durch Erdbeben

Der Betrieb auf der Schnellfahrstrecke musste seit der Eröffnung im Jahr 2016 bis zum Jahr 2023 bereits sechsmal für längere Zeit unterbrochen werden, da Erdbeben schwere Schäden in den Tunneln entlang der Strecke verursacht hatten. Bei einem Erdbeben der Stärke 6,9 am 8. Januar 2022 im Autonomen Kreis Menyuan, dessen Epizentrum nur 4,5 Kilometer von der Schnellfahrstrecke entfernt lag, trat eine neue Verwerfung auf, die dazu führte, dass ein Segment eines Eisenbahntunnels drei Meter nach unten und einen Meter zur Seite verschoben wurde. Die Reparaturarbeiten in diesem Tunnel dauerten 18 Monate bis zum Juli 2023. Vor den Ereignissen waren die Ingenieure davon ausgegangen, dass Tunnel weniger durch Erdbeben gefährdet, und Reparaturen dort leichter durchzuführen seien als bei Eisenbahnstrecken an der Oberfläche.[5]

Kritik an der Strecke gibt es auch wegen der befürchteten zunehmenden politischen Unterdrückung der Uighuren in Xinjiang.[6]

Commons: Lanzhou-Xinjiang High-Speed Railway – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Peter Nilson: The top 10 highest altitude railways. In: railway-technology.com. 21. März 2024, abgerufen am 26. Mai 2024 (englisch). 
  2. Zhao Lei: Xinjiang's 1st bullet train on trial run. In: China Daily. 5. Juni 2014, abgerufen am 17. August 2024 (englisch). 
  3. a b Lanzhou-Xinjiang High-Speed Railway Begins Full Operation. en.yibada.com, 26. Dezember 2014, abgerufen am 17. August 2024 (englisch). 
  4. China Starts Building Second Trunk Railway to Xinjiang. 15. April 2010, archiviert vom Original am 15. Juli 2012; abgerufen am 25. Mai 2024 (englisch). 
  5. Stephen Chen: ‘Unluckiest high-speed railway’: how Mother Nature bends human will in record-breaking infrastructure in western China. In: South China Morning Post. 12. Dezember 2023, abgerufen am 26. Mai 2024 (englisch). 
  6. Simon Denyer: Bullet trains tighten China’s embrace of restive Xinjiang. In: Washington Post. 10. September 2014, abgerufen am 1. Dezember 2022.