Siegfried Köhler (Radsportler)

Siegfried Köhler im Jahre 1956

Siegfried Köhler (* 6. Oktober 1935 in Forst) ist ein ehemaliger deutscher Bahnradsportler.

Sportliche Laufbahn

Siegfried Köhler bei einem Steher-Rennen auf der Radrennbahn Berlin-Weißensee im Jahre 1958

Siegfried Köhler war ein vielseitiger Bahnfahrer und galt als „Lokomotive“ des DDR-Bahn-Vierers. Von 1956 bis 1959 war er DDR-Meister in der Einerverfolgung, mehrfacher Weltrekordler in der Mannschaftsverfolgung sowie sechsfacher nationaler Meister im Zweier-Mannschaftsfahren, 1958 mit Werner Malitz, 1961, 1963, 1965, 1966 und 1967 mit Wolfgang Schmelzer sowie 1961, 1962, 1963, 1964 und 1966 fünffacher DDR-Meister in der Mannschaftsverfolgung. Weiterhin wurde er 1961, 1963 und 1964 Sieger der Internationalen Omnium-Meisterschaft von Berlin (jeweils mit Wolfgang Schmelzer), 1965 gewann er die Meisterschaft im Zweier-Mannschaftsfahren und wurde 1958 Sieger der „1001 Runde“ (mit Werner Malitz und Dieter Lüder) und 1961 (mit Schmelzer).

Zweimal nahm Köhler an Olympischen Sommerspielen mit dem Bahn-Vierer teil: 1956 schied die Mannschaft (Malitz, Manfred Gieseler und Rolf Nitzsche) im Vorlauf der Mannschaftsverfolgung aus, 1960 errang die Mannschaft die Silbermedaille in der Mannschaftsverfolgung. Im selben Jahr wurde Köhler Dritter in der Einerverfolgung bei der Bahn-WM in Leipzig. Insgesamt startete er viermal in dieser Disziplin bei den UCI-Weltmeisterschaften. Köhler war im Straßenradsport mehrfach bei Rennen erfolgreich. Er siegte 1959 zum Saisonauftakt im Rennen Berlin–Bad Freienwalde–Berlin und 1967 im Internationalen Dynamo-Cup. Das Straßenrennen Cottbus–Görlitz–Cottbus konnte er 1966 für sich entscheiden.

Berufliches

1967 trat Siegfried Köhler vom Radsport zurück, blieb dem Sport jedoch als Trainer des TSC Berlin erhalten, wo er u. a. Uwe Unterwalder betreute.

Familiäres

Sein Stiefbruder ist der ebenfalls erfolgreiche Rennfahrer Michael Milde[1], der 1972 drei Etappen der Friedensfahrt gewann.

Auszeichnungen (Auswahl)

Einzelnachweise

  1. Deutscher Radsport-Verband der DDR (Hrsg.): Der Radsportler. Nr. 35. Berlin 1972, S. 2. 

Quellen

  • Volker Kluge: Das große Lexikon der DDR-Sportler. Die 1000 erfolgreichsten und populärsten Sportlerinnen und Sportler aus der DDR, ihre Erfolge und Biographien. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2000, ISBN 3-89602-348-9, S. 207–208. 
Commons: Siegfried Köhler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Siegfried Köhler in der Datenbank von Radsportseiten.net
  • Siegfried Köhler in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
  • Siegfried Köhler in der Datenbank von FirstCycling.com
  • Eine echte Galionsfigur ohne Allüren. In: Märkische Oderzeitung. 3. Mai 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. April 2016; abgerufen am 26. August 2022. 

1949 Horst Weinschenk | 1950 Lothar Wottka | 1951 Günter Oldenburg | 1952, 1953, 1954 Gerhard Löffler | 1955 W. Gröger | 1956–1959 Siegfried Köhler | 1960 Wolfgang Jaeger | 1961, 1962, 1964 Rudolf Franz | 1963 Horst Staps | 1965, 1966 Klaus Ampler | 1967–1969 Heinz Richter | 1970, 1971, 1975 Thomas Huschke | 1972 Ronald Spliesgardt | 1973, 1974 Wolfgang Lötzsch | 1976–1978 Norbert Dürpisch | 1979 Volker Winkler | 1980 Harald Wolf | 1981 Detlef Macha | 1982, 1983, 1986–1988 Bernd Dittert | 1989 Steffen Blochwitz

1949 Horst Heinemann/Paul Scherner | 1950 Bruno Zieger/Georg Stoltze | 1951 Günter Oldenburg/Heinz Busse | 1952 Rolf Nitzsche/Heinz Rölke | 1953 Günter Fleck/Erich Mähne | 1954 Jürgen Simon/Schmidt | 1955 Ronald Maraun/Fritz Jährling | 1956 Horst Tüller/Fritz Jährling | 1957 Heinz Wahl/Hans Wagner | 1958 Siegfried Köhler/Werner Malitz | 1959 Rainer Pluskat/Harry Seidel | 1960 Konrad Irmschler/Konrad Nentwig | 1961, 1963, 1965–1967 Siegfried Köhler/Wolfgang Schmelzer | 1962 Bernd Barleben/Manfred Klieme | 1964 Kurt Pommerenke/Jürgen Wanzlick | 1968 Heinz Richter/Günter Weihe | 1969 Hans-Joachim Haustein/Horst Willgruber | 1970–1972 Heinz Richter/Thomas Huschke | 1973 Manfred Ulbricht/Herbert Richter | 1974 Klaus-Dieter Greil/Horst Wagner | 1975 Helmut Taudte/Klaus-Dieter Schenk | 1976 Thomas Huschke/Uwe Unterwalder | 1979 Helmut Taudte/Thomas Helbig | 1980 Volker Winkler/Dieter Stein | 1981 Dieter Stein/Frank Kühn | 1982 Hans-Joachim Pohl/Thomas Schnelle | 1983 Gerald Mortag/Jörg Köhler | 1984 Axel Grosser/Jens Wittek

Personendaten
NAME Köhler, Siegfried
KURZBESCHREIBUNG deutscher Radrennfahrer
GEBURTSDATUM 6. Oktober 1935
GEBURTSORT Forst