Stammscheibe

Dieser Artikel beschreibt den schmalen Abschnitt eines Baumstamms. Zum Bodenbereich um einen Baumstamm siehe Baumscheibe.

Eine Stammscheibe oder Baumscheibe ist ein meist nur wenige Zentimeter dicker, im rechten Winkel zur Faserrichtung (Quer- oder Hirnholzschnitt) gesägter Abschnitt eines Baumstamms.[1] Gleichartige Präparate, die nicht aus dem Stamm, sondern aus Ästen gewonnen wurden, werden analog als Astscheiben bezeichnet.[2] Baumscheiben können ein Gehölz als grafisch gestaltetes Zeichen, neben der Silhouette eines Baumes, repräsentieren.

Verwendung

Dendrochronologie

Stammscheiben von Bäumen aus verschiedenen Jahrhunderten dienen der Dendrologie, eine Dendrochronologie aufzubauen, eine Abfolge spezifischer Jahresringbreiten.

Dendrologie und Dendrochronologie erlauben in der Regel, Holzfragmente (auch wenn sie nicht den kompletten Stammdurchmesser beinhalten oder verkohlt sind, auch als Holzstein) einem präzisen Zeitabschnitt zuzuordnen und damit das Jahr des Wachstums jedes Jahresringes zu bestimmen.[3]

Dekorationszwecke

Neben ihrer Verwendung als Präparate in Wissenschaft und Forstwirtschaft werden Stammscheiben auch als Basis für Möbel, Jausenbretter oder zur Dekoration verwendet.

  • Stammscheibe mit Jahresringen im Landschaftsschutzgebiet Bamsterwald
    Stammscheibe mit Jahresringen im Landschaftsschutzgebiet Bamsterwald
  • Stammscheibe auf der Lichtung Dreibächel bei Morgenröthe-Rautenkranz
    Stammscheibe auf der Lichtung Dreibächel bei Morgenröthe-Rautenkranz
  • Stammscheibe eines Mammutbaums mit 5,4 bis 6,3 m Durch­messer, der 80 cm dicke Schnitt wiegt 7,5 t.
    Stammscheibe eines Mammutbaums mit 5,4 bis 6,3 m Durch­messer, der 80 cm dicke Schnitt wiegt 7,5 t.
  • Stammscheibe im BC Forest Museum
    Stammscheibe im BC Forest Museum
  • Stammscheibe der historischen Wentzelbuche (Herrenhaus Wellingsbüttel)
    Stammscheibe der historischen Wentzelbuche (Herrenhaus Wellingsbüttel)
  • Versteinerte Stammscheibe (Kirche Johannes XXIII.)
    Versteinerte Stammscheibe (Kirche Johannes XXIII.)
  • Wappen Amt Buldern (1843–1969)
    Wappen Amt Buldern (1843–1969)

Einzelnachweise

  1. „Lexicon Silvestre - Wörterbuch des Forstwesens – deutsche Sprachversion Seite 93“
  2. T. Vanck & H. Spiecker: Rekonstruktion der Kronenentwicklung von Mittelwaldbuchen. In: Allgemeine Forst- und Jagdzeitung, Jahrgang 175, Heft 9, 2004, S. 182–188.
  3. Alexa Dufraisse, Sylvie Coubray, Olivier Girardclos, Noémie Nocus, Michel Lemoine, Jean-Luc Dupouey, Dominique Marguerie: Anthraco-typology as a key approach to past firewood exploitation and woodland management reconstructions. Dendrological reference dataset modelling with dendro-anthracological tools. In: Quaternary International, Band 463, 2018, S. 232—249, doi:10.1016/j.quaint.2017.03.065 (PDF).